In AS WE SPEAK – Zukünftige Sprachen stellen Künstler in ihren Arbeiten hybride Sprach- und Klangformen vor und untersuchen deren Übertragungs- und Übersetzungsvorgänge. Anliegen ist das Formulieren differenzierter Kommunikations- und Artikulationsmöglichkeiten, die immer politische Dimensionen und historische Bedingungen kennzeichnen. Wie werden zukünftige Sprachräume geformt innerhalb einer sich rasant verändernden Welt, in der die häufigsten 50 Sprachen mittlerweile von rund 80 Prozent der Menschheit als Muttersprache gesprochen werden? Vereinfacht sich somit die Verständigung? Oder entstehen Lücken des Nichtbestimmbaren, da jede Sprache auch ihre eigene Kosmovision transportiert? Kommunikation ist mit den Sprach- und Zeichensystemen in einer globalisierten Welt herausgefordert. Wie verändern sich Sprachräume innerhalb offener Grenzen in einer sich stetig ändernden europäischen Öffentlichkeit? Ist Ludwig Wittgensteins Gedanke „Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.“ widerlegbar? Maribor, zweitgrößte Stadt Sloweniens, verlor nach der Unabhängigkeitserklärung 1991 ihre vormalige Bedeutung als industrielles Zentrum von Ex-Jugoslawien. Der wirtschaftliche Verlust hatte eine hohe Arbeitslosigkeit, wie auch den größten Bevölkerungsverlust in Europa zur Folge. Mit dem Beitritt Sloweniens 2004 zur Europäischen Union, 2007 zum Schengener Abkommen und der Einführung des Euro im gleichen Jahr begannen sich neue Möglichkeitsräume für Maribor und die Region heraus zu formen – bislang mit offenem Ausgang.